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Helmut Koch

Eckdaten


1947* Mülheim an der Ruhr
1995 Mitglied der Arbeits- und Ausstellungsgemeinschaft  Mülheimer Künstler
Mitglied des Arbeitskreises Oberhausener Künstler
1996 Mitglied der Mülheimer Künstlergruppe AnDer

„Malerei - das ist für Helmut Koch in erster Linie die Gestaltung eines hoch differenzierten Farbkörpers, der aus der Auseinandersetzung mit der Farbmaterie entstanden ist.

Schicht um Schicht baut Helmut Koch Farbmatten auf, die, nachdem sie eine gewisse Dicke und Dichte erreicht haben, in feine, nur wenige Millimeter breite Streifen zerteilt werden.

An den Schnittflächen wird damit sichtbar, was dem Betrachter eines Bildes sonst verborgen bleibt, nämlich der komplexe Aufbau eines Farbkörpers, in dem sich unzählige Farbschichten sedimentiert haben, die alle gemeinsam einen Farbklang erzeugen, den das Auge des Betrachters additiv in leisen Schwingungen zwischen einzelnen Tonalitäten wahrnimmt, anstatt - wie sonst üblich - mit einer geschlossenen Farboberfläche konfrontiert zu sein, in der Untermalungen und Lasuren zu einem einheitlichen Farbton oder einer Tönung synthetisch verschmelzen.

Die so bloß gelegte Farbstruktur ist Ausgangspunkt für reliefartige Farbobjekte, zu denen der Künstler die horizontal und vertikal zerteilten Farbstreifen, die neben reiner Acrylmasse auch aus Farbresten, Farbstäuben und -schnipseln aktueller oder auch älterer Arbeiten bestehen, zusammensetzt.

Die streng geometrisch angeordneten Farbschnitte verbinden sich dabei zu mosaikartigen Flächen, die von den Spektren der einzelnen Farblagen durchwirkt sind. Die dabei entstehenden Gitter- und Rastereffekte versetzen die Oberfläche des so entstandenen Farbkörpers in oszillierende Schwingungen, in denen sich die Farbmaterie als schimmerndes Licht und leuchtender Glanz in den Raum entgrenzt und sich von seiner materiellen Gestalt zu lösen scheint, die wie von zarten Farbschleiern durchweht im Raum zu treiben beginnt.

Neben diesen streng komponierten Farbarbeiten sind in den letzten Jahren immer auch wieder Arbeiten entstanden, in denen sich der Künstler mit bestimmten Orten oder Motiven auseinander setzt. Auch in diesen Arbeiten dominiert der analytische Zugriff auf die Farbmaterie. So ist die „Hommage an Max Uhlig“ ebenso wie die Arbeit „Lampedusa“ quasi im Krebsgang entstanden. Farbschicht für Farbschicht wird auf eine Glasplatte aufgetragen, von der das so von vorn nach hinten aufgebaute Bild gelöst wird und sich damit die Rückseite zur Sichtfläche verkehrt.“

Prof. Dr.  Karin  Stempel